LuToM Northeim feiert Jubiläum mit einem bunten Programm
Northeim. Es ist schwer mit Tod und Trauer in der Familie umzugehen. Und oft ist es auch so, dass Eltern selbst mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt sind, die Kinder und Jugendlichen aber auch eine andere und individuelle Begleitung in dieser schweren Zeit brauchen. Und genau das ist das Credo von LuToM (Liebe und Tränen ohne Mauern) in der Teichstraße in Northeim, angegliedert an den Ambulanten Hospizdienst Leine-Solling. Das LuToM ist für sie da, vermittelt Sicherheit und bietet einen geschützten Raum für ihre Gefühle. Am Samstag feierte die Einrichtung ihr zehnjähriges Bestehen mit einer großen Feier. Bunte Luftballons und der Regenbogen-Regenschirm machten schon von der Straße aus darauf aufmerksam. Es gab den ganzen Tag lang Zeit und Gelegenheit für Austausch und Begegnung, die Kinder konnten sich schminken lassen oder beim Kerzenziehen dabei sein. Das Besondere bei LuToM: hier engagieren sich Ehrenamtliche für das Wohl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Mit den Anregungen einer Mutter hat schon vor mehr als zehn Jahren alles angefangen“, so die Geschäftsführerin des ambulanten Hospizdienstes Leine-Solling, Annette Hartmann, und hier habe sich inzwischen viel Gutes entwickelt. Die Leiterin des LuToM, Susanna Lenkewitz, bedankte sich bei allen Begleitern, Unterstützern und den Ehrenamtlichen, aber natürlich auch beim Förderverein. Der Vorsitzende des Fördervereins, Thomas Besser, betonte die Wichtigkeit der Einrichtung, die ihre Arbeit und ihr Konzept immer weiter entwickele. „Ich freue mich heute auf besinnliche, fröhliche, kreative und auch laute Momente“, so Besser.
Und eine Mischung aus fröhlich und besinnlich sollte gleich folgen - nämlich bei der Andacht mit der Pastorin Susanne Barth von der Apostel-Gemeinde. Barth hatte Seifenblasen dabei. „Seifenblasen, sie sind rund, sie sind perfekt, und sie erinnern mich manchmal an das Leben. Sie sind nie allein, denn wer hört denn nach der ersten auf?“, so die Pastorin. In den Seifenblasen könne sie auch den Atem des Lebens spüren. „Zum Glück macht nicht jedes Kind Erfahrungen mit dem Tod, aber wenn die Umstände stimmen, dann können genau diese Kinder über sich hinauswachsen. Da wird deutlich, wie wertvoll Eure Arbeit ist.“ Die Bundestagsabgeordnete Frauke Heiligenstadt betonte die Eigenschaft von LuToM als Ankerplatz, sowohl räumlich gesehen, aber auch durch die Menschen, die bereit seien, ehrenamtlich anderen zu helfen. Und zu der Leiterin sagte Heiligenstadt: „Susanna, wegen Deiner Hartnäckigkeit sind wir heute hier.“
An diesem Ort würde die Trauer die jungen Menschen verbinden, so die stellvertretende Landrätin Gudrun Borchers. „Trauer hat kein festes Tempo, aber ich denke, beim ersten Lächeln der Kinder weiß man, wofür man sich engagiert.“
Der Bürgermeister der Stadt Northeim, Simon Hartmann, lobte das Engagement von Susanna Lenkewitz: „Sie hat immer ein Wort der Wertschätzung für andere auf den Lippen, heute ist auch mal Platz, ihrer zu würdigen.“
Abgerundet wurde das Jubiläum durch Auftritte des Chores "Coole Songs für coole Kids" und der Tanzgruppen des Tanzstudios Kerstin Baufeldt. Aber auch die Kinder und Jugendlichen des LuToM erhielten ihre Bühne, sie traten mit ihrem Theater Act "Theater macht neugierig" auf. Außerdem wurden die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der Einrichtung für ihr Engagement geehrt.