Kandidat*innen für die Landessynode stellten sich vor
Northeim/Sprengel Hildesheim-Göttingen. Was der Landtag in Hannover für das Land Niedersachsen ist, ist im Grunde die Landessynode für die Landeskirche. Sozusagen eben das Parlament, von dem viele Rahmenbedingungen und Beschlüsse ausgehen, die in jedem Kirchenkreis und jeder Gemeinde Wirkung zeigen. Die neue Landessynode für 2026 bis 2031 wird am 24. September online gewählt, Kandidaten sind Ehrenamtliche, Mitarbeitende und auch Ordinierte aus allen Kirchenkreisen.
Die Kirchenkreise Leine-Solling, Harzer Land, Holzminden-Bodenwerder und Göttingen-Münden bilden einen Wahlkreis, die Kandidat*innen aus diesem Wahlkreis stellten sich im Rahmen der Kirchenkreissynode Leine-Solling am vergangenen Donnerstag in Northeim vor. Sie alle wollen die Weichen für die Kirche so stellen, dass trotz notwendiger Einsparungen und einer sich verändernden Gesellschaft, die Kirche als Ganzes und die Gemeinden weiterhin wichtige Arbeit für die Menschen leisten können. Alle aber doch mit speziellen Aspekten, die meist mit ihrer Tätigkeit im kirchlichen Umfeld zu tun haben.
So machte Daniel Küchenmeister, Pastor im Kirchenkreis Göttingen-Münden, deutlich, dass Hannover zwar für viele Gemeindeglieder weit weg zu sein scheint, aber dort werden nun einmal die Gesetze gemacht. Sein Anliegen ist es unter anderem, die Diakonie stärken. „Das ist ein Zukunftsweg für Kirche“, sagte er.
Eduard Hillgert, Student in Göttingen-Münden, sieht die Partizipation junger Menschen als wichtiges Feld. So wie die älteren durch Gemeindebriefe erreicht werden, spielt für ihn Social Media in der Außendarstellung und Kommunikation mit Jüngeren eine große Rolle.
Marit Günther-Menzel ist Superintendentin im Kirchenkreis Göttingen-Münden und betonte ebenfalls, wie wichtig die Kommunikation mit den Menschen ist. „Liturgie zieht Menschen“, so ihre Erfahrung, es müsse aber auch immer wieder darauf geachtet werden, Suchende vor Ort ganz niederschwellig anzusprechen.
Maximilian Hermann Freitag, Azubi aus dem Kirchenkreis Leine-Solling, tauchte durch die Jugendarbeit immer weiter in kirchliche Strukturen ein, wurde schließlich auch in die Landessynode gewählt. Darauf aufbauend sieht er es als Herausforderung, mit weniger zur Verfügung stehenden Mitteln mehr Menschen zu erreichen, aus seiner Sicht natürlich auch besonders die jüngeren in den kleinen Gemeinden.
Dr. Uwe Brinkmann, Pastor im Harzer Land und Ingenieur war es in seiner Arbeit mit Kindern, aber auch in der Synode immer ein Anliegen, Themen anschaulich zu erklären und so die Bedeutung nachvollziehbar zu machen, so beispielsweise aktuell beim Klimaschutzkonzept, das die Gemeinden in den nächsten Jahren beschäftigen wird.
Martin Böker aus Holzminden-Bodenwerder möchte als Rentner seine Zeit in die Gestaltung von Kirche einbringen, tut das bereits in der Notfallseelsorge und sagt daher: „Es ist wichtig, Face to Face mit den Menschen zu sprechen“, nicht nur in besonderen Situationen, sondern eben unter anderem auch nach Gottesdiensten bei einer Tasse Kaffee.
Nicht anwesend sein konnten Stephan Liebing, Kaufmann aus dem Kirchenkreis Harzer Land, sowie Thomas Brandes, Diakon und Kirchenkreisjugendwart in Holzminden-Bodenwerder. Die Vorstellung der Kandidaten und ihre Positionen zu einigen Punkten wurde von Ulrike Schmidt-Glawitz, Vorsitzende des Wahlkreisausschusses, moderiert.
Foto Christian Dolle: Die Kandidatinnen und Kandidaten bei der Vorstellung zur Wahl in der Apostelkirche in Northeim. V. li. Dr.-Ing. Uwe Brinkmann, Harzer Land (Pastor und stellv. Sup.), Eduard Hillgert, Göttingen-Münden (Schüler), Daniel Küchenmeister, Göttingen-Münden (Pastor), Maximilian Hermann Freitag, Leine-Solling (Azubi), Marit Günther-Menzel, Göttingen-Münden (Superintendentin), Martin Böker, Holzminden-Bodenwerder (Rentner), Ulrike Schmidt-Glawatz (Rechtsanwältin und Notarin (ich glaube inzwischen i.R.), Wahlausschussvorsitzende)