Neues Magazin zum Niello-Kelch ab sofort erhältlich
Iber. Ob auf sechs großen Bannern in der Johanniskirche Iber oder vermittels einer Klappkarte zum Passions-Medaillon – der Niello-Kelch von Iber ist mit seinen Bild-Welten in den letzten Jahren mehrfach einem interessierten Publikum vorgestellt worden. Was nun noch fehlte, sei eine Gesamtschau zum gegenwärtigen Kenntnisstand zum Niello-Kelch im Stil eines seitenstarken Magazins: „Insbesondere, damit einmal alle Fotos des Kelchs – in ihrer wunderbaren Qualität – veröffentlicht, sowie ihre kunsthistorische Deutung einmal allgemeinverständlich abgedruckt werden, haben wir uns zum Ziel gesetzt, noch einmal eine für uns letzte Veröffentlichung zum Niello-Kelch vorzunehmen“, so Jan Höffker, der das reich bebilderte und eingängig erklärte Magazin "DER NIELLO-KELCH VON IBER. Zeugnis der Macht der ‚Herren zu Iber‘, Zeugnis mittelalterlicher Frömmigkeit, Zeugnis großer Goldschmiedekunst" verfasst hat. Jan Höffker ist Doktor im Fach Kirchengeschichte und hat zuletzt immer wieder zu den Bild-Welten des Niello-Kelchs und deren Vermittlung gearbeitet.
Am Sonntag, 21. September, kann das Magazin im Rahmen der Erntedank-Feierlichkeiten in der Moringer Str. 7 in Iber für den Preis von 3 Euro erworben werden. Der Nachmittag im Pfarrgarten beginnt um 15.30 Uhr und endet gegen 18.30 Uhr. Es gibt Kaffee, Zucker- und Zwetschgenkuchen aus dem Holzbackofen und später spielt das Einbecker Saxophon-Quartett Saxemble.
Gefördert wird die Broschüre durch die AKB-Stiftung sowie durch die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim, wie auch durch den Kirchenkreis Leine-Solling. Zukünftig kann die Broschüre im Stadtmuseum Einbeck sowie im Pfarrhaus Iber auf Anfrage erworben werden.
INFO Der Niello-Kelch von Iber
In den 50er Jahren machte man bei einer Renovierung der Johanniskirche in Iber eine überraschende Entdeckung: Der Kunsthistoriker Johannes Sommer fand einen bis dahin völlig unbeachtet gebliebenen, mittelalterlichen Kelch. Nach einer ersten wissenschaftlichen Untersuchung aus dem Jahr 1956 war klar, dass die Kirchengemeinde Iber-Odagsen im Besitz eines der ältesten Abendmahlskelche auf dem Territorium der Landeskirche Hannovers ist – wahrscheinlich der älteste. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine Goldschmiedearbeit aus dem nahen Hildesheim, dem damaligen Zentrum dieses Handwerks – dorthin unterhielten die „Junker von Iber“ (Johannes Letzner) gute Kontakte. Johannes Sommer datierte den Kelch in die Jahrzehnte um 1180. Den Namen bekam der Niello-Kelch durch die sogenannte Niellierung des Bildhintergrundes, eine Technik im damaligen Goldschmiedehandwerk, die nach dem Urteil Johannes Sommers jener Goldschmied meisterhaft ausgeführte. Der Kelch steht – immer noch im Besitz der Kirchengemeinde Iber-Odagsen – sicher verwahrt im Kestner-Museum in Hannover.