Das Wichtigste an Weihnachten?
„Ist doch klar!“ rief der Fuchs: „Gänsebraten!“ – „Nee“ widersprach der Eisbär: „Sondern Schnee!“ – „Irrtum“ sagte das Reh: „Das Wichtigste ist der Baum, der Tannenbaum!“ – „Baum ist gut“ bestätigte die Eule: „Aber mit Kugeln und Kerzen, denn es kommt auf die Stimmung an.“ – „Quatsch“ grummelte der Bär: „Ich kann an Weihnachten auf alles verzichten, aber nicht auf Stollen und Marzipan und Schokoladen-süße Weihnachtsmänner.“
Was ist das Wichtigste an Weihnachten: All dieses Drumherum? Nein. Ist es dann vielleicht die zu Herzen gehende Geschichte vom Stall in Bethlehem, mit Krippe und Heu und Stroh? Nein, auch das ist nicht das Wichtigste.
Das Wesentliche an Weihnachten ist die Tatsache, dass endlich jemand zur Welt kam, der die Forderung ausgesprochen und vorgelebt hat „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Der das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter erzählt hat. Der gepredigt hat „Selig sind die Frieden stiften. Und die Barmherzigen. Und die mit reinem Herzen“.
Daran will ich mich halten. Denn diese Worte haben überlebt, während alle Gewaltherrscher untergegangen sind: Cäsar? Dschingis Khan? Napoleon? Und gerade vorletzte Woche in Syrien: Baschar al-Assad. Diktatoren sind Schädlinge, aber sie behalten nie das letzte Wort.
Wie geht die Fabel von den Tieren eigentlich zu Ende? Sehr deftig: Nämlich indem der Esel den anderen einen kräftigen Tritt verpasst und lauthals ruft: „Gänsebraten, Schnee und Tannenbaum – was ist los mit Euch? Ihr habt das KIND vergessen!“
Dirk Grundmann, Pastor in Northeim Süd