Wann würde ich aufhören,
an Gott zu glauben?
Dann, wenn sich herausstellen würde, dass auch Pflanzen ein Schmerzempfinden haben. Wenn wir uns also vegetarisch oder sogar vegan ernähren würden, und wir hätten dennoch keine Chance, dieser Schöpfung kein Leid zuzufügen. Das wäre für mich ein Grund, meinen Glauben an Gott als guten Schöpfer aufzugeben.
Aber so ist es nicht. Nach allem was wir wissen, können Kartoffeln, Karotten, Kürbisse kein Schmerzempfinden haben. Es sind Pflanzen, die den Tieren und den Menschen als Nahrung gegeben worden sind.
Tiere haben keine Entscheidungsfreiheit darüber, ob sie Raubtiere sein wollen oder Pflanzenfresser. Aber wir Menschen haben die Entscheidungsfreiheit. Niemand von uns müsste Fleisch essen, niemand von uns muss Eier von Hühnern aus Käfighaltung kaufen.
Das bedeutet für mich, dass wir Menschen – heute noch viel mehr als früher – die Wahl haben zwischen gut und nicht gut. Manchmal sogar zwischen Gut und Böse. Tiere stehen nicht in der Verantwortung für das, was sie tun. Aber wir Menschen stehen in dieser Verantwortung, jeder für sich, ganz persönlich.
Die Chancen zum Guten sind vor uns ausgebreitet. Deshalb bleibt die Welt, in der wir leben, für mich weiterhin eine gute Schöpfung. Es ist eine Welt, in der von Anbeginn viel Segen steckte. Und wir im dritten Jahrtausend nach Christus haben mehr als jemals zuvor die Möglichkeiten, diesen Segen weiterzuentwickeln. Und das gilt trotz des Bösen, das in dieser Welt immer wieder aufflammt.
Dirk Grundmann, Pastor in Höckelheim und Northeim Süd
