Auf ein Wort zum 20.7.2024
Licht
Am Sommer liebe ich vor allem das Licht. Weniger die Hitze. Dass es so lange hell ist, von frühmorgens bis spätabends. Licht hebt die Stimmung – zu wenig Licht macht depressiv. Licht gibt auch Energie – ich komme im Sommer mit weniger Schlaf aus als im Winter. Ich liebe das Licht, das viele, das verschwenderisch helle des Sommers.
„Ihr seid das Licht der Welt“, sagt Jesus zu seinen Jüngern und dem Volk, das in Scharen zuhört. „Ihr“ sagt er, nicht „Du“. Licht der Welt, das sind alle gemeinsam. Zusammen seid ihr Licht und zusammen bringt ihr Licht in diese Welt.
Allein fühle ich mich oft ohnmächtig angesichts der Dunkelheit in der Welt. Es fühlt sich nicht so an, als ob mein kleines Licht, meine dünne Stimme einen Unterschied machen könnte. Aber wo viele sich zusammentun, können sie Großes bewirken. Da passieren überraschende Sachen. So wie gerade bei der Wahl in Frankreich. Da sind viele über ihren Schatten gesprungen, um gemeinsam eine rechte Regierung zu verhindern. Ein Lichtblick in dieser Zeit. Jetzt kommt es darauf an, etwas daraus zu machen für das Land. Nicht nur dagegen sein, sondern auch für etwas. Auch das geht nur gemeinsam.
Das Licht scheint da besonders hell, wo viele Menschen gemeinsam Gutes auf die Beine stellen. Das eigene zugunsten des Gemeinsamen nicht zurückstellen, sondern es einbringen und nutzen. Das Licht bündeln und größer machen. Das hat Anziehungskraft. Das macht die Welt zu einem helleren und freundlicheren Ort. „Lasst euer Licht leuchten!“ Tut euch zusammen und überwindet die Dunkelheit!
Sarah Coenen
Pastorin in den Kirchengemeinden der Region Dassel