„Du, Mama…?“
„…Uropa Dieter geht’s jetzt ziemlich gut bei Gott, oder?“
Diese Frage meines vierjährigen Sohnes Jakob hat mich ziemlich überrascht. Wir saßen beim Abendessen. Und normalerweise erzählt er mir dann etwas vom Kindergarten oder von den Rettungshunden der Paw Patrol, die er im Fernsehen gesehen hat.
Doch zugleich war ich dankbar und freute mich über seine Frage. Denn er beschäftigt sich mit einem Thema, das mir sehr am Herzen liegt und möchte darüber reden.
Ich war in Jakobs Alter als meine Mutter mich in die Kapelle mitnahm, in der wir uns von meinem Urgroßvater verabschieden konnten.
Und Jakob war dabei als wir uns im letzten Jahr, kurz nach Weihnachten, von seinem Urgroßvater verabschiedet haben. Die Familie kam zusammen. Wir haben Abschied genommen. Das tat gut. Wir haben ein Ritual gestaltet, was uns ein bisschen die Angst nahm.
Ich bin dankbar, dass wir das Thema Tod nicht totschweigen, sondern dass wir darüber reden und den Abschied gemeinsam gestalten können. An morgigen Sonntag begehen wir den letzten Sonntag des Kirchenjahres. In Langenholtensen kommen wir zum Gottesdienst auf dem Friedhof zusammen. Wir denken an die Menschen, die wir vermissen, und besonders an die, die wie Uropa Dieter, im zu Ende gehenden Kirchenjahr uns zu Gott vorausgegangen sind.
„Ja, ihm geht’s jetzt ziemlich gut bei Gott. Daran glaube ich ganz fest. Und daran hat auch Uropa Dieter fest geglaubt.“
Pastorin Elisabeth Knötig
Ev.-luth. Kirchengemeinde Langenholtensen
