Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Wort zum Sonntag, HNA am 01.11.2025

30. Oktober 2025

Und wenn die Welt voll Teufel wär…

 

Mit dem 31. Oktober hat sich der Reformationstag wieder gejährt. Landauf und landab ist er in den Kirchen gefeiert worden. Gedenken an den Reformator, Martin Luther, der am 31. Oktober 1517 seine Thesen an die Schloßtür in Wittenberg schlug. Gedenken und Erinnern immer auch in grundsätzlicher Aufarbeitung und Aktualisierung seiner Positionen für die Gegenwart. Seine Haltung gegenüber den Juden schmerzt heute und ist so nicht mehr nachvollziehbar. Seine extreme Haltung gegenüber den Bauern und Schwärmern seiner Zeit, heute nicht mehr zu rechtfertigen. Was bleibt ist die Botschaft von der bedingungslosen Annahme des Menschen durch Gott, seine Rechtfertigung. Die deutsche Sprache hat Luther durch seine Schriften und Bibelübersetzung geprägt, auch durch seine Lieder. „Ein feste Burg ist unser Gott“ wurde das Erkennungslied aller Protestanten. „Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen.“ Trotz- und Hoffnungsworte für die damalige Zeit und uns Heutige. Oft haben wir das Gefühl, dass die Welt nur noch voller Teufel ist. Die Weltpolitik ist unberechenbar geworden. Kriege toben, die Natur und Umwelt leiden. Manchen passt das „Stadtbild“ nicht mehr. Das „Alltägliche“ verwirrt und überfordert uns. Dagegen erhebt das oben zitierte Lied Luthers die Stimme, fordert zur Hoffnung und zum Mut auf, auch zum Eintreten für ein buntes und gerechtes Land. Hoffnung und Zuversicht brauchen wir jetzt mehr denn je und vielleicht hilft da auch, einen „Apfelbaum“ zu pflanzen als Zeichen der Zukunftsgewißheit, so wie es legendär auch Luther getan haben soll. Einen Apfelbaum pflanzen als Zeichen dafür, dass wir Gott auch in Zukunft vertrauen dürfen.

Pastor Dr. Michael Emmendörffer