Die größten Entdecker der Welt
Manche Menschen machen es sich zur Lebensaufgabe, Erfindungen auf den Markt zu bringen, Unerklärliches erklärbar oder Unbekanntes bekannt zu machen. Das erinnert mich daran: Entdecken macht Freude! Ich frage mich aber auch: Wie viele Tage gibt es, an denen das nicht gelingt? Wie oft mache ich Entdeckungen im Alltag?
Ich kenne Menschen, die das richtig gut können. Sie sind Spezialisten im Entdecken: Kinder. Wenn ich Zeit mit ihnen verbringe, fange ich an, neu zu lernen, wie das geht: Hochleistungsentdecken – Entdeckungen im Alltäglichen. Ich werde erinnert: Das Potenzial dieser Welt für Entdeckungen ist groß: Wenn ich mit der Hand auf Wasser schlage, erklingt ein „Platsch!“, es spritzt und ich kann das Wasser auf meiner Haut spüren. Ein Ball rollt, wenn ich ihn anstupse und eine Banane schwimmt. Wenn ich traurig bin, tut es mir gut, in den Arm genommen zu werden. An anderen Tagen ist laut zu schreien besser. Im Garten wachsen Gänseblümchen, ohne dass ich sie gepflanzt habe.
Als Kind habe ich solche Entdeckungen mit großer Begeisterung gemacht. Irgendwann hat das Staunen an Größe verloren. Ich lasse mich aber gerne immer wieder neu zum Staunen anstiften – von den kleinsten und größten Entdeckern der Welt. Das macht nicht nur dankbar und gute Laune, das stärkt auch mein Vertrauen ins Leben und lässt Lebensfreude wachsen.
Dann bekommt das, was Jesus über Gottes Reich sagt, einen neuen Sinn: „Werdet wie die Kinder. Dann seid ihr bei Gott“. Ich höre dann: „Werdet Entdecker! Lasst euch anstiften von den Kleinsten, den größten Entdeckern.“ Darin steckt vielleicht die Chance, im Staunen zu entdecken, womit Gott mich beschenkt, auch wenn es anderen belanglos erscheint. Vielleicht sollte ich mal wieder auf Entdeckungsreise durch meinen Alltag gehen – mit den Augen eines Kindes.