„Da muss ich durch…“
Durch welche Türen sind Sie heute schon gegangen? Die Schlafzimmertür, die Tür zum Bad, durch die Küchentür und die Haustür... Haben Sie schon einmal überlegt, welche Bedeutung Türen für Sie haben? Es gibt Alltagstüren, durch die ich an jedem normalen Tag gehe. Da gibt es Kirchentüren, hinter denen die Gegenwart Gottes gefeiert wird. Es gibt Glückstüren, hinter denen überraschend eine Glückserfahrung wartet. Und es gibt Leidenstüren, hinter denen unbeschreibliche Schmerzen warten.
Allen Türen jedoch ist eins gemeinsam: durch eine Tür muss ich hindurch, um zu erfahren, was mich dahinter erwartet. Das ist schon morgens an der Schwelle zum Bad so. Wie es dort aussieht, hängt davon ab, wer vor mir dort war.
Aber noch etwas gilt für Türen: je öfter ich hindurchgehe, desto besser kenne ich mich dahinter aus, desto einfacher kann ich mich orientieren, desto mehr bin ich zu Hause.
Jesus Christus hat einmal gesagt: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, wird er selig werden“ (Joh 10,9). Jesus benutzt das Bild der Tür und bezieht es auf sich. Wer also Erfahrungen mit diesem Jesus Christus machen will, der muss nicht fragen und beobachten, sondern der muss ausprobieren, sich einlassen auf Jesus Christus.
Der christliche Glaube und mein täglicher Weg ins Bad haben also dies gemeinsam: je öfter ich hineingehe und mich dort aufhalte, desto besser kenne ich mich aus. Und wenn Jesus Christus sagt, dass der, der durch diese Tür geht, selig wird, dann heißt das: der christliche Glaube verspricht eine Zukunft, auch jenseits des Todes. Auch dann, wenn wir meinen, am Ende zu sein, dann schenkt Gott uns einen neuen Anfang. Dass Sie diese Tür des Glaubens immer wieder gerne durchschreiten und sich dort ganz zu Hause fühlen, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.
Carsten Schiller, Pastor der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Schönhagen