„Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik“
Seit Aschermittwoch befinden wir uns in einer besonderen Zeit: Es ist Passionszeit, die Fastenzeit. Noch sieben Wochen bis Ostern.
Das Motto für die Fastenaktion in diesem Jahr lautet: „Luft holen. Sieben Wochen ohne Panik“
Brauche ich das? Mein Leben läuft doch ganz gut, denn ich funktioniere, ich erledige meine Dinge. Na gut, es ist ein bisschen viel geworden in den letzten Jahren und gerade muss ich schon etwas mehr Gas geben, um mitzuhalten mit den Aufgaben und all den Nachrichten, die es zu verarbeiten gibt.
Möglicherweise ist es doch gut, öfter Pausen einzulegen, gerade weil es noch so einigermaßen geht.
Bewusst durchzuatmen.
Luft holen heißt nicht, nichts zu tun.
Sondern sich Zeit zu nehmen.
Sich bewusst zu unterbrechen.
Sich zu fragen:
Wo renne ich durchs Leben, statt es wirklich zu leben?
Wo ist es dran, einfach still zu werden?
Die Fastenzeit ist eine Einladung, das auszuprobieren.
Weniger tun. Mehr sein. Weniger leisten.
Weniger Panik, alles erledigen zu müssen und jedem gerecht zu werden.
Stattdessen: Mehr hören. Mehr Luft holen – und dafür Schutzräume finden.
Beim Frühstück: Nicht gleich aufs Handy schauen, sondern wirklich schmecken, riechen, wahrnehmen.
Beim Gehen: Nicht nur hetzen, sondern einen Moment innehalten.
Beim Beten: Nicht viele Worte machen, sondern einfach still sein.
Beim Arbeiten: Eine Pause einlegen, durchatmen, mich erinnern: Ich bin nicht allein.
Und vielleicht heißt Luft holen auch, mir ehrlich einzugestehen: Ich kann nicht alles. Ich muss nicht alles. Ich bin nicht nur wertvoll, wenn ich funktioniere.
Ich bin auch wertvoll, wenn ich einfach nur da bin.
Innehalten. Still werden. Luft holen, weil ich weiß: Gott ist da. Und seine Nähe ist genug.