Was mich trägt
Ich schalte abends den Fernseher an. Im ersten Programm läuft eine Sondersendung über den Krieg in der Ukraine. Eine Reporterin schildert die Lage vor Ort. Man sieht zerbombte Häuser. Ein anderer Reporter kommentiert: „Die Auswirkungen des Krieges sind hier deutlich zu spüren. Das Gas wird knapp und hoffentlich müssen wir im Winter nicht frieren.“ Jetzt betrifft der Krieg auch mich. Ich denke an den Winter. Knappes Gas bedeutet steigende Preise. Ich kann das nicht mehr ertragen und schalte um. In einem anderen Sender warnt der Gesundheitsminister vor dem Coronaherbst.
Was für eine verrückte Welt, denke ich. Ich möchte etwas Schönes sehen und schalte auf ein drittes Programm. Dort läuft eine Dokumentation über eine Urlaubsreise. Ich sehe herrliche Landschaftsbilder. Dann schwenkt die Kamera zu einer Kirche. Der Innenraum ist hell, das Kreuz steht in der Mitte. Ich muss an unsere Kirche in Wahmbeck denken. Ich gehe gern in diese Kirche. Manchmal setze ich mich einfach nur hin und genieße die Stille. In dieser Kirche kann ich die Welt für einen Moment hinter mir lassen und Kraft tanken. In Wahmbeck steht ein Bibelvers an der Wand: „Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,20). Diese Worte machen mir Mut. Ich weiß nicht, wie es weiter geht mit dem Krieg, mit dem Gas, mit Corona. Der Weg, der vor uns liegt, ist steinig und schwer. Aber: Ich muss diesen Weg nicht allein gehen. Christus ist bei mir. An den besonders schweren Stellen trägt er mich. Und er möchte auch Sie tragen.
Bleiben Sie behütet, gesegnet und gesund!
Pastor Mark Trebing aus Bodenfelde und Wahmbeck
