Mein Freund Jesus
Am Wochenende ist mir ein altes Bild in die Hände gefallen. Darauf sind meine beste Freundin mit ihrem Mann, meine Frau und ich zu sehen. Wir haben vor vielen Jahren zusammen studiert. Damals haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Mit ihr habe ich über alles geredet - und sie über alles mit mir. Wir hatten keine Geheimnisse voreinander. Nach dem Studium haben sich unsere Wege getrennt. Wir sind in unseren Berufen eingespannt und können uns nicht die Zeit zum regelmäßigen Treffen nehmen. Manchmal sehen wir uns nur einmal im Jahr. Aber dann ist alles so wie früher. Wir erzählen stundenlang, freuen uns miteinander, tauschen aber auch unsere Sorgen aus. Es tut gut, in ihrer Nähe zu sein.
Die Konfirmanden feiern an diesem Wochenende ihren Vorstellungsgottesdienst. Es geht um das Thema Freundschaft. Ich habe überlegt: Wie viele Freunde habe ich eigentlich? Viele gute Bekannte sind auf meiner Liste. Aber wer ist davon ein Freund?
Einer gehört in jedem Fall dazu. Das ist Jesus. Im Moment beschäftigt mich – wie viele andere Menschen auch – der Krieg in der Ukraine. Es gibt Tage, da möchte ich einfach nur die Decke über den Kopf ziehen und nichts mehr hören und sehen. An einem dieser Tage war ich letzte Woche bei einem Friedensgebet. Beim Anzünden einer Kerze wurde es mir warm ums Herz. Ich hatte ein Gefühl der Geborgenheit. So, als würde jemand zu mir sagen: Was fürchtest du dich, ich bin doch bei dir! Aus dieser Zusage habe ich viel Kraft geschöpft. Jesus ist wie ein alter Freund, der da ist, wenn ich ihn brauche. Bleiben Sie behütet und gesegnet!
Mark Trebing, Pastor in Bodenfelde und Wahmbeck
