Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Wort zum Sonntag, EM am 07.09.2024

07. September 2024

Dankbar genießen

Gestern, am Freitag, war der „Ökumenische Tag der Schöpfung“, zu dem die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland ermuntert und nach Eberswalde eingeladen hat. Und Schöpfung ist ja so etwas wie das kirchliche Wort für Umwelt - nicht nur Umwelt, aber doch ganz stark. Und bei „Umwelt“ kommen mir eher düstere Gedanken: Klimawandel, Starkregen, Hitzeperioden … und nicht nur in Bangladesch und im Sudan, sondern auch zunehmend bei uns, hier. Dazu kommen Unsicherheit und das schlechte Gewissen: Hätte ich diesen Weg nicht mit dem Rad machen können, statt mit dem Auto – usw. – das kennen Sie vielleicht.

Es ist doch aber auch schade, wenn „Umwelt“ und „Schöpfung“ überwiegend mit bedrückenden Gedanken verbunden sind, auch wenn diese absolut berechtigt sind. Die Sorge um die Schöpfung zeugt von Realitätssinn, keine Frage. Gut, wenn wir beim Thema Umweltschutz oder Bewahrung der Schöpfung aufmerksam und aktiv bleiben!

Paul Gerhardt kannte während des 30jährigen Krieges keine Umweltsorgen, aber ganz bestimmt massive andere Sorgen. Und da dichtet dieser Mensch 1653 das Lied: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser schönen Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.“ – und 14 weitere Strophen, die das faszinierte Staunen über die Schöpfung in Bezug zum eigenen Leben setzen.

Das Lied stammt nicht von gestern, sondern geradezu von vorgestern, aber der Text berührt mich heute, wenn ich bei uns in Rotenkirchen im Garten bin oder in der Ahlsburg spazieren gehe. „Ach, denk ich, bist du hier so schön und lässt du’s uns so lieblich gehn auf dieser armen Erde…“ spricht Paul Gerhardt den Schöpfer an.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir die Schönheiten des Sommers und die tiefer stehende Sonne des Herbstes, dann die langen Winterabende und später das Frühlingserwachen dankbar genießen können. Der Schöpfer freut sich, wenn wir die Schöpfung bewahren und uns an ihr erfreuen, das glaube ich!

 

Ihr Joachim Voges
im Leitungskreis der
Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde