Erzähl mir vom Frieden
Unter diesem Motto steht die diesjährige Friedensdekade der Kirchen. Zehn Tage im November, an denen in verschiedenen Veranstaltungen an den Frieden erinnert, für ihn gebetet und von ihm erzählt wird.
Doch was gibt es groß zu erzählen vom Frieden in diesen Zeiten, in denen wir täglich Kriegsberichte in den Nachrichten hören und in den Zeitungen lesen? Und nur vom Frieden erzählen? Nicht auch für ihn eintreten, ihn fordern, versuchen, ihn zu erreichen? Ja, das natürlich auch.
Es geht nicht darum, den Frieden herbeizureden. Es geht darum, so verstehe ich dieses Motto, den Frieden wachzuhalten, ihm Raum zu geben, ihn vor Augen zu malen, damit er nicht in Vergessenheit gerät und damit wir uns nicht an seine Abwesenheit gewöhnen.
Die Bibel erzählt davon, dass die Menschen einst zu Gott strömen werden, um den Frieden bei ihm zu suchen. Die Völker werden sich gemeinsam auf den Weg machen. Sie werden nicht mehr gegeneinander das Schwert erheben, so heißt es, sondern Pflugscharen aus ihren Waffen schmieden. In vielen Gottesdiensten am vergangenen Sonntag kam diese Friedenserzählung zur Sprache, vielleicht haben Sie sie auch gehört.
Leider aber, so meint die Bibel, wird das erst in den letzten Tagen geschehen. Warum nicht schon jetzt? Gott hat Frieden geschlossen mit den Menschen, indem er einer von uns wurde und uns zeigte, wie das gehen kann. Von diesem Frieden erzählen wir und machen ihn zum Vorbild für den Frieden auf Erden. Das wünsche ich uns.
Harald Möhle, Pastor der Michaelis-Kirchengemeinde im Rhumetal (Berka, Elvershausen, Hammenstedt und Marke)