Zukunftsmusik: Wie Kirchenmelodien heute Menschen berühren
Stellen Sie sich vor, unsere Gottesdienste wären bekannt für Musik, die das Herz berührt und Menschen an eine verlorene Dimension erinnert. Menschen würden verändert nach Hause gehen, beschenkt und getröstet durch Melodien. Aufgewachsen in einem Pfarrhaushalt, erlebte ich bereits als Kind die Kraft leidenschaftlich gemachter Musik. Heute als Popkantor sehe immer noch ihre wundersame Wirkung auf die Menschen.
In Mitteleuropa haben wir einen reichen Schatz geistlicher Musik, der über Jahrhunderte gewachsen ist. Lieder wie „Befiehl du deine Wege“ und „Jesu meine Freude“ tragen eine Tiefe in sich, die uns im Alltag begleiten kann. Doch die jüngere Generation hat kaum noch eine Beziehung zu traditionellen Klängen. Wie können wir diese Welten verbinden?
Der große Liedervorrat ist ein Schatz, den es zu entdecken und zu bewahren gilt. Traditionelle Kirchenmusik muss sich aber auch den Herausforderungen der Zeit stellen, in neue Gewänder schlüpfen oder auch ganz Neues neben sich dulden. Eine kreative Umsetzung sehen wir z.B. im Liederheft „Freitöne“, aus dem viele Gottesdienste bestritten werden. Die Qualität ist jedoch entscheidend. Menschen spüren, ob Musik gut oder schlecht gemacht ist. Die zeitgemäße musikalische Ausgestaltung in hoher Qualität bestimmt, ob ein Gottesdienst als bereichernd erlebt wird. Um unsere Musik aussagekräftig zu machen, setze ich mich für die Aus- und Fortbildung von Musikern in der Kirche ein und freue mich auf eine bunte musikalische Zukunft.
Matthias Vespermann, Popkantor im Kirchenkreis Leine-Solling