Die Freude geht weiter
Wenige christliche Feste können uns heute noch Freudentränen in die Augen treiben oder aber bittere Wut herunterschlucken lassen. Die Feier des Weihnachtsfestes kann das noch, das ist erstaunlich.
Freudentränen in Kinderaugen über das Geschenk, auf das lange Wochen gehofft wurde.
Freudentränen in Elternaugen ob des Wiedersehens mit dem geliebten Kind, das Weihnachten endlich nach Hause gekommen ist.
Ach, das Fest der Liebe. Das war ja schon letztes Jahr.
Bittere Wut über politische Diskussionen am Essenstisch mit diesem einen Onkel, die man eigentlich, wenigstens heute, nicht führen wollte, weil man weiß: Das geht nach hinten los.
Bittere Wut über die spitzen Kommentare der Schwiegermutter über den Braten, für dessen Zubereitung man mehrere Tage in der Küche verbracht hat. Ach, das Fest der Liebe. Das war ja schon letztes Jahr, zum Glück!
Begonnen hatte es aber nicht mit Geschenken oder schwierigen Verwandten, sondern mit unbändiger Freude: „Hört doch“, sagt der Engel Gottes zu Hirten auf einem Feld, „Ich bringe euch eine gute Nachricht, die dem ganzen Volk große Freude bereiten wird!“ Eine gute Nachricht, über die sich alle, aber auch wirklich alle freuen können, das wäre doch etwas, oder nicht?
Vor drei Wochen haben viele Menschen auf der Welt gefeiert, dass es diese Nachricht tatsächlich gibt, über die sich alle freuen können: Gott tut das Menschlichste, was überhaupt möglich ist: Er wird geboren, um bei uns zu sein. Er kommt zu uns, obwohl es ja eigentlich wir sein sollten, die zu ihm kommen. Und das nur, weil er uns liebt. Wenn das kein Grund zu Freude ist!
Mein Vorschlag: Hin und wieder könnte man sich ja in diesem Jahr an die Freude erinnern, denn sie geht weiter!
