Freue dich!
Morgen werden in allen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden neue Kirchenvorstände gewählt. Der Termin passt gut, denn der morgige Sonntag hat den Namen „Laetare“, auf Deutsch „Freue dich“. Mitten in der Passionszeit, in der wir an den Leidensweg Jesu denken, werden wir zur Freude aufgerufen. Zur Freude darüber, dass Gott beschlossen hat, als Mensch in die Weltgeschichte einzutreten. Diese Entscheidung Gottes bildet den Kern des christlichen Glaubens. In Jesus von Nazareth ist Gott einer von uns geworden. Er wurde uns Menschen gleich – nicht nur mit den Sonnseiten unseres Lebens, sondern auch mit den Leiden und Versuchungen. Das war nicht einfach ein Risiko oder die Nebenwirkung seiner Menschwerdung. Nein, er nahm an unseren Leiden und Versuchungen teil, um uns beistehen zu können, wenn wir Schmerzen haben oder in Anfechtung stehen. Ein Gott, der nicht einfach aus der Ferne zuschaut, wenn es uns schlecht geht oder wenn wir versucht werden, sondern der daran teilhat, das ist unser Jesus Christus!
Wie gut ist es, dass wir einen Gott haben, der selbst das Kreuz getragen hat. Er hat sich mit seinem Kreuz eingereiht in das Leiden der Menschen. Das Kreuz, das ich zu tragen habe, wird von Jesus Christus mitgetragen. Denn er hat in seinem Kreuz alles menschliche Leid, jedes menschliche Kreuz schon getragen. Er ist unter die Gekreuzigten gegangen, um uns zu zeigen: Wo wir ein Kreuz zu tragen haben, ist Gott selbst an unserer Seite und hilft uns beim Tragen. Wie gut, dass wir morgen Menschen wählen dürfen, die mit ihrem Dienst diesen Glauben weitergeben. Deshalb: Freue dich!
Carsten Schiller, Pastor der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Schönhagen
