Wenn der Rosenbusch wieder blüht
„Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie Jesus auf sein Haupt“ berichtet das Johannesevangelium.
Jesus trug sein Leiden wie eine Krone.
Sein Leben verlosch, aber seine Liebe brannte nicht aus. Sein Leib verdorrte wie ein Dornstrauch, der seine letzten Blätter verliert.
Doch das war nicht das Ende.
Gott ließ den Dornbusch wieder blühen. Ganz zart und zerbrechlich blüht das Leben. Und doch ist die Kraft, die es hervorbringt, stärker als der Tod. Christus ist auferstanden. Zu Ostern haben die Dornen eine einzigartige Blüte getragen.
Dornen gibt es in unserem Leben reichlich.
Leiden, Enttäuschungen und unerfüllte Wünsche.
Zu Ostern aber blüht die Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, die Dornen nicht alles sind.
Und dann kann es sein, dass ein dorniger Zweig in unserem Leben wieder zu blühen beginnt. Im Verlaufe einer Krankheit stellt sich plötzlich neuer Lebensmut ein. Die Dornen sind noch da, aber es zählt plötzlich die Blüte. Das Staunen über das Leben. Vielleicht auch über die Möglichkeiten eines Lebens mit den Dornen.
Jesus hatte versprochen: Ich bin für euch da.
Mit Ostern hat dieses Versprechen eine neue Dimension bekommen.
Die Rose ist Zeichen der Liebe.
Wer eine Rose verschenkt, verschenkt damit einen Teil von sich selbst.
Christus hat sich selbst verschenkt.
Die Rose ist Zeichen für Christus.
Sie ist Zeichen seiner Liebe zu uns.
Ihr Martin Giering, Pastor in Einbeck
