Unter einem guten Stern
Ende Januar. Zeugnisse sind verteilt, vielleicht steht ein Kurztrip am langen Wochenende an, Neujahrsvorsätze werden überdacht, Neuigkeiten zur Bundestagswahl diskutiert, die Kalender sind oft schon gut gefüllt und die Krippenfiguren verstaut. Viele sehnen gesellschaftliche Veränderungen ebenso wie das Ende der dunklen, nebelverhangenen Tage herbei.
Solche Zeiten sind für mich wie ein Zwischenstopp auf einer langen Wanderung: Ich bleibe an der Kreuzung stehen, checke Schilder und Karte, und frage mich wieder einmal: Welches ist der richtige Weg? An solchen Kreuzungen ist es gut, einen Kompass zu haben, etwas, was Orientierung gibt.
Als ich das Schaf in die Schachtel zu den anderen Krippenfiguren lege, fällt mein Blick in das Regal am Fenster. Dort steht der Stern. Wie ein Wegweiser, der auf das zeigt, was war und was sein wird: Neuanfänge in dunklen Tagen. Hilfe für alle, die sich verloren fühlen. Menschen, die friedlich zusammen sind und das, was sie haben, miteinander teilen. Das ganze Jahr steht der Stern dort. Nicht, um krampfhaft das vergangene Weihnachtsfest festzuhalten, sondern um einen Fluchtpunkt zu haben, an dem ich mich immer wieder neu ausrichten kann. Um in allen Abschieden und im Weitergehen zu erinnern, was dieser Stern verheißt: Zukunft. Eine Zukunft, die unter einem guten Stern steht. Dem von Bethlehem. Damit ich zuversichtlich weitergehen kann – zunächst in den neuen Monat, durch dieses Jahr und dann immer weiter. Denn Abschied heißt auch: Neues kommt.