Nun danket alle Gott
Wo die Dankbarkeit fehlt, gerät Gott in Vergessenheit. Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, dichtete einst Matthias Claudius. Gott gebührt Dank, weil er es ist, der uns das Leben schenkt und sichert. Die Erde, auf der wir leben, die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken: all dies haben wir ja nicht selbst gemacht. Gleiches gilt von den Tieren und Pflanzen, mit denen wir die Erde als Lebensraum teilen. Sie sind uns von Gott anvertraut, damit wir leben können. Anders gesagt: Weil Gott Leben schafft und es uns durch seine Gaben erhält, ist Dankbarkeit eine selbstverständliche Ausdrucksweise des christlichen Glaubens. Menschen neigen jedoch dazu, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Das kann sich etwa darin äußern, dass sie die eigenen Leistungen überhöhen und sich viel auf ihren Erfolg einbilden. Dabei beruht alles Tun des Menschen letzten Endes auf einer Grundlage, die unverfügbar ist: dem Geschenk des Lebens. In unserem Gesangbuch hat dies in einem wunderbaren Liedtext Martin Rinckarts seinen poetischen Niederschlag gefunden:
Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen. Der große Dinge tut an uns und allen Enden. Der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zugut bis hierher hat getan. (EG 321, Strophe 1).
Es grüßt Sie herzlich Ihr Pastor Thilo Krüger