„So viel du brauchst“
Wussten Sie, dass es etwa 66 Tage braucht, um eine Gewohnheit zu ändern? Eigentlich ist das gar nicht so lange. Unser Gehirn braucht zwei Monate, um den Schalter umzulegen und Gefallen daran zu finden. Sagt die aktuelle Hirnforschung. Eigentlich eine gute Nachricht. Trotzdem ist es nicht so leicht, auf Liebgewordenes zu verzichten. Auch wenn der Verstand weiß, dass manche Veränderung guttäte. Mir hilft dabei der kirchliche Jahreskalender. Von Aschermittwoch bis Ostersonntag schenkt er mir sieben Wochen. Das sind fast zwei Monate. Genug Zeit, um kleine Dinge bewusst zu ändern und neue, gute Erfahrungen zu machen. Zum Beispiel rund ums Klima. Schon lange ist klar: Nur wenn wir nachhaltiger leben, kann unsere Schöpfung wieder werden, wie Gott sie für uns gewollt hat: ein guter Lebensort für alle. „So viel du brauchst“ heißt daher die gemeinsame Fastenaktion christlicher Kirchen, Misereor und Brot für die Welt. Ich werde gefragt: Brauchst du immer wieder neue Kleidung in deinem Schrank? Reicht dir etwas weniger elektrisches Licht, um einen schönen Abend zu verbringen und zwei Grad weniger Wärme? Muss du das Auto nehmen oder geht auch der Zug oder das Fahrrad? Gar nicht so einfach. Und doch: Weniger ist oft mehr. Sieben Wochen lang etwas Kleines fürs Klima verändern und dann auch dabei bleiben: Das wäre ein wirklich großer Schritt. Und vielleicht sogar ein bisschen mehr persönliches Glück und Hoffnung für uns alle. Besonders wenn viele mitmachen.
Ihre Stephanie von Lingen, Superintendentin im Ev.-luth. Kirchenkreis Leine-Solling
Mehr Infos unter: #klimafasten www.klimafasten.de
