Beten und Arbeiten
Diese Woche stand eigentlich unter einem ganz anderen Stern: Die einen wollten Karneval feiern, die anderen den Weltgebetstag der Frauen. Ja, nach den Monaten der Pandemie wollte man eine neue Zeit einläuten. „Seid unverzagt, bald der Morgen tagt, und ein neuer Frühling folgt dem Winter nach,“ heißt es in einem alten Kirchenlied.
Doch wir erleben, dass der Frühling auch ganz andere Kräfte mobilisiert, die nun nicht weit entfernt Gewalt und Tod verbreiten, Zerstörung und Vertreibung. Viele Menschen verlieren alles. Die Schere zwischen arm und reich geht weiter auseinander, nicht nur zwischen einzelnen, sondern zwischen Ländern in Ost und West.
Das Vertrauen in die Liebe, ins Leben und zu Gott hat auch mit dem eigenen Auskommen zu tun. Wer zu kurz kommt, kann nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Mit zu leben in einer Welt, in der manche alles haben und man selbst nichts, ist ungerecht und schwer zu ertragen.
Die politischen Bemühungen, die Diplomatie, sind das eine in dieser Zeit, die intensive Arbeit für soziale Gerechtigkeit unter uns allen und das Beten für den Frieden das andere. Wobei mit „Frieden“ der Schalom gemeint ist, der in meinem Herzen anfängt und darüber in die ganze Welt hineinwirkt. Aus dem Weltgebetstagstext hören wir folgende Zusage: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe,“ - spricht Gott – „Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer. 29, 11)
Gillersheim, d. 02.03.2022, Johanna Hesse, Pn.
