Es wächst ein Wunder
Es war einfach zu heiß und zu trocken. Im letzten Jahr war Benjamin Nikiema kurz davor aufzugeben. Seine Felder warfen nicht mehr genug ab, um ihn und seine Familie zu ernähren. Klimawandel und terroristische Banden, die durchs Land zogen, hatten einen Großteil der Ernte in der Sahelzone zerstört. Der junge Landwirt verlor fast den Mut. Wie sollte es weitergehen mit der Landwirtschaft in Burkina Faso im westlichen Afrika? Was, wenn die Regenzeit noch einmal ausfallen würde?
Heute aber hält er dankbar ein warmes Stück Fladenbrot in der Hand. Seine Frau hat es eben gebacken. „Aus unserer eigenen Hirse“, sagt sie stolz. Es ist wie ein Wunder, denkt Benjamin. Eine Partnerorganisation von „Brot für die Welt“ hat im ganzen Land Saatgut von acht alten, heimischen Hirsesorten gesammelt. Saatgut, das mit wenig Wasser auskommt. Zwei Säcke Hirsesaat haben gereicht für eine gute Ernte. Endlich können er und die anderen in seinem Dorf ihre Familien wieder ernähren. Sogar einen Vorrat haben sie angelegt, falls es im kommenden Jahr wieder zu trocken wird.
Mit der Adventszeit beginnt das neue Kirchenjahr und damit startet Deutschland weit die 64. Aktion von „Brot für die Welt“. In unserem Ev.-luth. Kirchenkreis Leine-Solling kamen im Durchschnitt in den letzten fünf Jahren 100.000 Euro jährlich für Brot für die Welt zusammen. Eine tolle Summe. Diesmal möchten wir die Landwirte in Burkina Faso wie Benjamin Nikiema und andere unterstützen. Wie heißt es so schön? „Gott segne Geber und Gaben!“
Stephanie von Lingen, Superintendentin im Kirchenkreis Leine-Solling