Wenn es mir bis zum Hals steht…
Es gibt Themen, die verfolgen mich gerade. Sie bestimmen viele Gespräche und Begegnungen: Die andauernde Corona-Pandemie. Die Sorge um die Kinder. Die Sehnsucht nach Normalität. Das Erschrecken über gesellschaftliche Entwicklungen.
Und das sind Themen, über die ich mich auch gut aufregen kann. Denn ich habe eine Meinung dazu. Ich merke, mir steht das bis zum Hals und mein Unmut und Ärger bricht sich dann Bahn und sprudelt aus mir heraus. Manchmal vielleicht zu direkt und ungefiltert.
Bei meiner Tochter ist es ähnlich und doch ganz anders: Sie hat auch Themen, die sie momentan immer wieder beschäftigen. Auch sie sprudelt dann über und redet von nichts anderem mehr. Aber: Es sind meist Sachen, die sie glücklich machen. Sachen, über die sie sich freut. Pferdegeschichten. Oder eine kleine blonde Hexe, die auf ihrem Besen namens Kartoffelbrei durch die Gegend fliegt.
Im Matthäusevangelium heißt es: „Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.“ Ich glaube, es verändert die Welt, ob ich mit griesgrämigem Gesicht durch die Straße laufe und schimpfe. Oder ob ich über den Bürgersteig hüpfe und rufe „Flieg, Kartofelbrei!“. Zumindest zaubert Letzteres den Menschen, die mir begegnen, ein Lächeln aufs Gesicht.