Liebe statt Furcht/Liebe gibt Rückhalt
„Furcht ist nicht in der Liebe.“ Der Satz stammt aus der Bibel. Er geht mir seit Tagen nicht aus dem Kopf. Ein Satz, der mir in aller Kürze aufschließt, womit wir im Großen wie im Kleinen zu kämpfen haben, der mir einen Grund aufzeigt, warum der Ton unter uns rauer geworden ist, die Sorgenfalten tiefer, die Belastung größer.
Viele spüren einen großen Druck von außen und innen. Die Kennzahlen müssen stimmen. Der Schein muss gewahrt werden. Das Gefühl wächst, ständig zu kurz zu kommen. Sobald die Gefahr besteht, die Kontrolle zu verlieren, macht sich Angst breit. Reaktionen darauf sind: Man beißt um sich, möchte sich einigeln oder schreit einfach lauter als die anderen.
Aber wo wir angstgesteuert sind, können wir nicht liebevoll miteinander umgehen. Umgekehrt: Wo wir lieben, hat Furcht keinen Platz. Denn die Liebe ist ein Beziehungsgeschehen und hat damit stets einen Rückhalt. Furcht hingegen macht einsam.
Von Jesus wissen wir, dass er nicht ängstlich war, auf Menschen zuzugehen. Liebe war sein Motor, sich Anderen zuzuwenden – selbst zu denen, die ihn angefeindet haben. Diese Liebe hatte er in sich, weil er mit Gott in Beziehung war, sich von ihm geliebt wusste. Er hatte Gott als Rückhalt.
Ich denke, wo wir in Beziehung mit Anderen und mit Gott sind, hat die Furcht keine Angriffsfläche. Wenn wir uns geliebt wissen und einander in dieser Liebe begegnen, werden wir frei von Angst und so mancher Druck weicht.