Zeugin sein
Hochsommer, das ist noch mehr Sommer als wir schon hatten. Egal, wie man diese Zeit feiert, durch Ferien, durch Urlaub woanders, durch spontanes Grillen mit Freunden oder, dass die Stadt nicht so voll ist und die Stadtverwaltung die Tempo-30-Schilder vor den Schulen wegklappt – der Hochsommer kann Menschen Wärme, Licht, Ruhe und Lebensqualität geben. Ein Kind erklärte mir das so: „Ich finde den Sommer schön und dann erst wieder Weihnachten.“
Der Bundestag macht Sommerpause, bis er im September die Sitzungen wieder aufnimmt. Hoffentlich passiert nichts, so habe ich manchmal im Sommer gedacht. Wer trägt eigentlich die Verantwortung, wenn alle mal Pause brauchen? Aber andererseits sind wir ja immer „on“. Auch am Strand, auf dem Kreuzfahrtschiff, im Garten unter dem Sonnenschirm kriegen wir alles mit. Eine ununterbrochene Zeitzeugenschaft ist damit verbunden. Keiner kann mehr sagen: „Das habe ich nicht gewusst.
Wir alle sind Zeitzeugen, aber wie nehmen wir eigentlich diese Zeitgenossenschaft wahr? Bei der überwältigenden Fülle des Materials, mit dem das Internet uns versorgt, müssen wir ununterbrochen auswählen. Für mich hat sich ergeben, dass es mir wichtig ist, über die brennendsten Probleme informiert zu bleiben. Den Klimawandel, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten und die Leiden der Menschen dort und besonders in Gaza, will ich würdigen und ernstnehmen und, wenn es geht, auch für mich Konsequenzen ziehen und zum Beispiel Geld spenden.
Als Christin hilft mir der Monatsspruch für August dabei. Denn ich lebe im Hochsommer und es geht mir gut. Ich kann, wie der Apostel Paulus sagen: “Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge.“ (Apostelgeschichte 26,22)
