Tische und Stühle raus
Pfingsten liegt erst einige Tage zurück. In den Kirchen der Welt haben die Menschen an diesem Fest die Kraft des Heiligen Geistes gefeiert. In der Pfingstgeschichte lässt diese Kraft Menschen einander verstehen – trotz fremder Sprachen. Die Herkunft spielt keine Rolle.
Und ich glaube, dass diese Kraft nicht allein innerhalb von Kirchenmauern wirkt. Der Geist weht, wo er will und dann überwindet er Grenzen zwischen Menschen und macht, dass Gemeinschaft gelingt.
In diesen Wochen nach Pfingsten können wir versuchen, dieser Kraft weiter Raum zu geben. Am Tag der offenen Gesellschaft, am 17. Juni, geht das ganz leicht, indem wir Tische und Stühle rausstellen. Auf die Marktplätze und vor die Kirchen, auf die Gehwege und in den Garten. Und Menschen spontan an diese Tische einladen. Gemeinsam Essen teilen. Ein simples Zeichen und doch so viel.
Die „Initiative offene Gesellschaft“ hat in diesem Jahr für diesen Tag das Motto „Fairplappert euch!“ gewählt. Es soll ein Anlass sein, sich über Privilegien und Verantwortung, über faire Chancen und gerechte Mitsprache auszutauschen. Die Begegnungen können zu neuen Perspektiven anregen und zum Handeln ermutigen. Wenn sich Menschen aus verschiedenen Meinungsblasen treffen und miteinander ins Gespräch kommen, dann findet ein Stück gelebte demokratische Kultur statt. Je nach Perspektive ist es aber nah dran an der Geistausgießung wie sie immer wieder geschieht, wenn Menschen anfangen, sich zu verstehen.
Den Anfang dazu kann jede und jeder machen. Einfach Tische und Stühle rausstellen. Der Rest kommt dann von allein.
