Zeugnistag!
Endlich! Am nächsten Montag sind Zeugnisferien, Zeit für eine Atempause. Dumm nur, dass es davor immer die Zeugnisse geben muss, die dem ein oder der anderen diese Atempause doch ganz schön vermiesen können. Ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung, aber zum Glück bekomme ich ja jetzt kein Zeugnis mehr.
Und was, wenn doch, schießt es mir plötzlich durch den Kopf. Was wäre eigentlich, wenn Gott mir ein Zeugnis ausstellen würde? Und ich stelle mir vor wie ein solches Zeugnis aussehen würde.
Vielleicht so: Sport - In diesem Fach engagiert sich Stefanie nicht genug. Zwar fährt sie oft Fahrrad, aber sie ist in keinem Fitnessstudio angemeldet und oft erreicht sie die geforderten 10.000 Schritte pro Tag nicht.
Für das Fach Welt- und Umweltkunde zeigt Stefanie großes Interesse. Sie hat einen wilden Garten, kauft häufig in Second-Hand-Läden und ihre Brötchen immer in einem Stoffbeutel. Leider fährt sie immer noch zu viel Auto und produziert viel zu viel Plastikmüll.
Deutsch - Stefanie hat Freude an Sprache und wählt ihre Worte meistens mit Bedacht, aber manchmal verwendet sie eine Ausdrucksweise, die dem Sachverhalt nicht angemessen ist.
Sozialverhalten - Stefanie ist meistens höflich und freundlich und ist interessiert an ihren Mitmenschen, zeigt aber manchmal zu wenig Engagement. Da geht definitiv noch mehr.
Und dann stelle ich mir vor, was als Bemerkung unter dem Zeugnis stehen müsste: Die Versetzung in die nächste Klasse ist gefährdet.
Und durch diesen letzten Satz geht ein dicker roter Strich. Und während ich mich noch frage, warum eigentlich, lese ich daneben: „Weil du teuer bist in meinen Augen und herrlich und weil ich dich lieb habe (Jesaja 43,4): versuch es einfach weiter!“
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Ihre Stefanie Deichmann, Pastorin in der ev.-luth. Kirchengemeinde Einbeck
