Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Wort zum Sonntag, EM am 23.04.2022

21. April 2022

Rotes Band und Roter Faden

 

Eine Legende erzählt, dass Napoleon Bonaparte, nachdem er die Völkerschlacht bei Leipzig und damit all seine Macht verloren hatte, mit seiner Mutter spricht.  Er beklagt sich bei ihr, „dass er überall all nur Ablehnung erfährt, obwohl er dem Kontinent und der Welt nur den Frieden schenken wollte.“ Seine Mutter erwidert auf seine Worte folgendes: „Mag sein, mein Sohn, dass du das wolltest, aber sie mochten wohl das rote Band nicht, mit dem du dein Geschenk verpackt hast.“ Ob es das Gespräch gegeben hat, weiß ich nicht, aber die Mutter hat natürlich Recht. Die Menschen mögen das blutrote Band nicht. Es symbolisiert die Blutspur, der kriegsversessenen Herrscher, Feldherren und Anführer. Sie verfolgen ihre Ziele und opfern dabei unbeteiligte Menschen. Millionen sind es in jedem größeren Krieg. Sie verlieren Ihr Leben durch Waffengewalt. – „Ich gebe euch den Frieden, meinen Frieden, nicht den Frieden, den die Welt gibt.“ Das sind die Worte und die Idee von Jesus Christus. Er hat diese Worte nicht nur gesagt, sondern auch gelebt. Das war der rote Faden seines Lebens in Wort und Tat. Er hat nicht andere geopfert, sondern sich selbst gegeben. In der aktuellen Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine, ist es die Rolle der Christen und Christinnen, zu sagen, dass mehr Waffen nicht mehr Frieden schaffen. Mehr roter Faden, weniger rotes Band. Selbst wenn wir dafür Kritik und zuweilen auch Häme einstecken müssen, das ist unser roter Faden.

 

Ihr Martin Possner

Pastor und Seelsorger

im Maßregelvollzugszentrum in Moringen

Possner Martin
Pastor Martin Possner