Vogelbeck

Foto: Jan von Lingen

Foto: Yvonne Guschke-Weinert

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Orgel

Foto: Jan von Lingen

Kindergottesdienst

Kindergottesdienst

Wort zum Sonntag, EM am 01.06.2024

01. Juni 2024

Unbedingt zusammenhalten

Zwei bemerkenswerte Frauen, deren Männer verstorben sind - Noomi und Rut.
Ihre Geschichte erzählt die soziale Realität von Frauen in der patriarchalen Gesellschaft der Antike. Und was geht’s uns an?
Die Geschichte im Ersten Testament, das typischerweise Altes Testament genannt wird – berührt zutiefst die soziale Realität unserer Zeit und unsere Lebenszusammenhänge.
Zwei Kulturen treffen aufeinander.  Rut, eine junge Frau aus dem Volk der Moabiter, sagt zu ihrer Schwiegermutter Noomi, einer Frau aus dem jüdischen Volk, dass sie mit ihr unbedingt zusammenhalten will: „Dein Volk ist mein Volk und Dein Gott ist mein Gott.“ (Rut Kap. 1 Vers 16)
Mehr geht nicht! Soziale und spirituelle Nähe und Zusammenhalt trotz unterschiedlicher Traditionen.
Wer die Geschichte liest oder abschreibt, merkt, dass es sich nicht um oberflächliche Verschwesterung, sondern um Zuneigung, um liebevolle Verantwortung füreinander handelt.
Im Integrationskonzept unseres Landkreises lese ich:
„Die Kreisverwaltung und eine Vielzahl weiterer Akteurinnen und Akteure streben ein echtes Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Landkreis Northeim an. Dies erfordert in vielen Bereichen eine Förderung und Forderung zugewanderter Menschen, aber auch eine Öffnung der aufnehmenden Gesellschaft, denn Integration ist keine Einbahnstraße.“
Ich denke nicht ausschließlich an Menschen mit Migrationshintergrund, ich denke auch an Menschen, die sich von den meisten „Menschen der aufnehmenden Gesellschaft“ deutlich oder wenig unterscheiden.
Echtes Interesse aneinander, Inklusion, Teilhabe, Zugehörigkeit, Wertschätzung. Respektvoller Umgang miteinander, freundliches Aufeinanderzugehen, liebevolles Füreinandersorgen haben bei Noomi und Rut dazu geführt, dass sie die Fürsorge Gottes auf ihrem Lebensweg erlebt und erkannt haben.
Gott unterstützt unser echtes Interesse aneinander, er selbst steht für Inklusion, Teilhabe, Zugehörigkeit, Wertschätzung – das glaube ich.

 

Joachim Voges
im Leitungskreis der
Evangelisch-Freik. Gemeinde