Glaubt Ihr nicht, so bleibt Ihr nicht!// Gegen die Mutlosigkeit!
In diesen Tagen und Wochen kann man schon leicht und schnell den Glauben verlieren. Sorgen um die Energie, Sorgen um die Zukunft der Erde, Sorgen um das eigene Leben und das der Kinder und Enkelkinder.
Vieles treibt uns um. Doch wir setzen auch Zeichen in Zeiten scheinbarer Hoffnungslosigkeit: die Erstklässler sind letztes Wochenende eingeschult worden unter dem Motto „Du zählst“. Von den vielen Zahlen, dem Zählbaren und bei Gott gewertschätzten und gezählten Menschen war die Rede! Eben jeder zählt bei Gott und ist angenommen! Und ein weiteres Hoffnungszeichen in dieser Zeit: die Trauungen , die wir nachholen, und eben die vielen Taufen. Bei einem Taufgespräch habe ich gehört, wie jemand zu der Tauffamilie im Vorfeld gesagt hatte: wie kann man jetzt noch Kinder bekommen und taufen? – Gerade jetzt erst recht. Zeichen des Mutes und der Hoffnung setzen gegen die erdrückenden Bilder des Alltages. Bilder von Krieg und Leid, Bilder von Naturzerstörung und Erwärmung. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht, hat damals der Prophet Jesaja seiner Umgebung und dem Regenten angesichts schierer Auswegslosigkeit entgegengehalten. Ich denke, ja, er hatte recht. Wenn wir jetzt aufgeben, keine farbigen und mutigen Bilder der Zukunft und des Friedens entwickeln, wickeln wir uns eben selber ab. Darum nicht „Kopf hoch und weitermachen“, sondern mit der inneren Glaubenshaltung von vornherein der Trostlosigkeit und der von manchen Zeitgenossen empfundenen Perspektivlosigkeit entgegentreten.
P. Dr. Michael Emmendörffer (Sudheim-Hillerse)
