Wieder alles wie immer!
Am letzten Donnerstag kam er endlich in die Kinos – der neue Stromberg-Film, 20 Jahre nach dem Start der Serie und „Wieder alles wie immer“. Ein Titel, der mir ehrlich gesagt Angst und Freude bereitet. Angst, weil mir die Bürokolleg*innen schon jetzt leidtun, wenn Bernd Stromberg wieder in seiner unnachahmlichen Weise durch das Büro wütet. Freude, weil es einfach Spaß macht, wenn ich mich in den kleinen Abgründen des Films wiederfinde.
In der Bibel lese ich den bekannten Satz „Hochmut kommt vor dem Fall“ (Sprüche 16,18). Und wenn jemand mit grenzenlosem Hochmut durch die Welt zieht, dann ist es Stromberg. Dieser Mann lebt in der festen Überzeugung, dass er der Einzige ist, der den Büroalltag (und die Welt) wirklich versteht. Dabei sollte er es besser wissen, denn wo Stromberg ist, geht regelmäßig alles schief. Selbstüberschätzung, Zynismus und Arroganz führen also nicht zum Ziel, sondern eben zum Fall.
Aber im Verhalten des großen Unsympathen Stromberg liegt auch eine seltsame Art von Weisheit: Der Mitarbeiter der Capitol Versicherung AG erinnert uns daran, wie wichtig es ist, in der Welt der Bürokratie und der täglichen Katastrophen die Menschlichkeit nicht zu verlieren. Denn obwohl er die ganze Zeit mit seinen egoistischen Taktiken kämpft, braucht er auch die Hilfe seiner Mitmenschen, um weiterzukommen. Und dann hält doch das ganze Büro zusammen.
Ich habe den neuen Film noch nicht gesehen, aber ich hoffe, dass er nicht nur lustig ist, sondern auch anregt, über uns selbst nachzudenken. Wahrscheinlich bleibt „wieder alles so wie immer“: Wir sind und wir bleiben Menschen, verfolgen unsere Ziele, aber wir verlieren nicht unsere Menschlichkeit. Das hoffe ich für uns alle – nicht nur in der Adventszeit!
Bleiben Sie neugierig!
Ihr
Daniel Konnerth,
Pastor in der Kirchengemeinde Einbeck